Das ist es also, das Thema für den schrillsten und buntesten Ball des Jahres. Drei Buchstaben und doch so eine große Bedeutung: Denn auch mit 31 Jahren ist der Tuntenball kein bisschen leise – und genau deswegen führt uns das heurige Motto abermals zurück zu den Wurzeln der Community und steht ganz im Zeichen der Bewegungen, die sich seit Jahrzehnten für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung engagieren.
von Lena Notter
„ACT!“ – das ist und bleibt das Schlagwort, der Antrieb, die Message!
Graz in ACTion!
Auch bei der Interpretation des Mottos sind wir gegen Grenzen und Eintönigkeit: Wie das Thema ausgelegt wird, überlassen wir natürlich wieder völlig unseren geliebten Gästen, die wir dabei auch ein wenig aus der Komfortzone locken wollen. Aus unserer Sicht kann das Thema jedoch auf drei zentrale Arten gelesen werden.
ACT as in Acting
Die Inszenierung soll auch heuer wieder großgeschrieben werden und zum Ausloten der eigenen Grenzen animieren. Verspielte Kostüme, fluide Geschlechterrollen oder doch eine Erscheinung im Sinne des Aktes? Push the boundaries!
Foto: Simon Jimenez
We all ACT
Wir alle spielen Theater, auch wenn es uns im Alltag gar nicht bewusst ist. Der Tuntenball will dieses genormte Selbstverständnis aus der geistigen Schublade holen und die Wahrnehmung des eigenen Körpers und dem eigenen Selbst zentral in den Fokus rücken. Wer bin ich, wer will ich sein? Das sind die Fragen, auf die wir gerne jetzt schon eine Antwort geben: jeder von euch ist auf die eigene Art wunderschön – zeigt es einfach!
ACT to take Action
Daneben wird natürlich keinesfalls auf die aktive Arbeit der Community vergessen. Auch wenn es viele Fortschritte zu feiern gibt, soll die Aufforderung nach dem eigenen Engagement im Fokus stehen. Denn jetzt und gerade auch in Zukunft werden wir uns weiter laut für unsere Ideale einsetzen, sei es auf der Straße, durch gemeinnützige Arbeit, oder durch das Setzen wichtiger Zeichen im privaten Bereich.
Tuntenball 2019
Ob schrill und auffällig oder ganz individuell auf deine eigene Art: Das Thema bietet wie jedes Jahr viel Spielraum, um aus gewohnten Rollen zu fallen und ein Statement zu setzen. Sei wer immer du sein willst, wir freuen uns auf dich und deinen ganz persönlichen Akt!
„Wir wollen etwas zurückgeben“
Dass wir nach drei Jahrzehnten immer noch feiern, liegt an den Menschen, die sich dafür mit Herz und Eifer engagieren”, so Joe Niedermayer, Organisator des Grazer Tuntenballs. „Denn ohne das aktive Handeln wäre die LGBTIQ* Community heute nicht da, wo sie ist, und das wollen wir mit dem Motto für den kommenden Ball zurückgeben.”
21 Sujets mit 36 Models
Die große Diversität der Unterstützer*innen soll heuer auch ausdrücklich auf den Plakaten gewürdigt werden. Ganze 21 Sujets mit 36 Models wurden dafür von Andy Joe, langjähriger Tuntenballfotograf und heuer bereits zum zweiten Mal für das Designkonzept verantwortlich, entworfen. Um die Vielfalt des Publikums darzustellen, finden sich neben Drag Kings und Queens, langjährigen Besucher*innen und aus der Community gecasteten Personen auch prominente Gesichter. Josef Hader, Stefanie Sargnagel & Michael Ostrowski oder Willi Gabalier sind dabei genauso als Models vertreten, wie Thomas Petritsch (Leadsänger Granada) oder der ehemalige Mister Austria, Philipp Knefz.